Der Ausbilder als Coach

Ausbildung im Wandel – „war for talents“.
Der demographische Wandel ist bei allen ausbildenden Unternehmen deutlich spürbar. Die Anzahl der potentiellen Auszubildenden nimmt kontinuierlich ab. Diese Entwicklung wird sich zukünftig noch zuspitzen. Wir spüren den „war for talents“. Konkurrenzunternehmen, Universitäten und ausländische Firmen werben um ausbildungsfähige Jugendliche. Ausbildungsbetriebe stehen vor der großen Herausforderung die Ausbildung gegen externe und interne Störungen zu stabilisieren.

Abnehmende Ausbildungsreife
Gleichzeitig macht sich eine zweite Entwicklung im Ausbildungsprozess immer gravierender bemerkbar. Die Ausbildungsreife der Jugendlichen nimmt immer mehr ab. Oft ist dadurch auch das Erreichen der Ausbildungsziele in Frage gestellt. Das ist in vielen Bereichen deutlich sichtbar. Früher vorhandene Sozialstandards wie Höflichkeit, Respekt und Pünktlichkeit sind seltener vorzufinden. Der Auftritt in sozialen Netzwerken ist zu sorglos. Die fachlichen Fähigkeiten nehmen ab, und insbesondere die Konzentrationsfähigkeit ist geringer. Diese Mängel werden immer sichtbarer und führen vermehrt zu Konflikten zwischen den einzelnen Ausbildern in der Abteilung und den Auszubildenden.

Überforderte und ratlose Ausbilder
Nicht selten erleben sich die internen Ausbilder überfordert und mitunter ratlos. Es fehlt das Rüstzeug, es fehlen die Werkzeuge, um den neuen Herausforderungen bei der Ausbildung von Jugendlichen zu begegnen. Konflikte entstehen und eskalieren un­nötig. Die internen Ausbildungsziele werden gefährdet oder nicht erreicht. Die Zufriedenheit aller am Ausbildungsprozess Beteiligten sinkt. Die interne und externe Wirkung ist negativ.

Weiterbildung zum Ausbildungscoach
Qualifizieren Sie Ihre internen Ausbilder in acht Tagen. In acht Tagen Präsenzunterricht erhalten Ihre wichtigsten Ausbildungsmultiplikatoren die notwendigen Tools und Werkzeuge, um die Ausbildungsqualität innerhalb der Abteilung zu steigern. Die Zusammenarbeit zwischen internen Ausbildern und der zentralen HR wird intensiviert, damit die Ausbildungsziele erreicht und gefestigt werden können. Die Abbrecherquote sinkt, die Übernahmewahrscheinlichkeit steigt.


Inhalte – Module

Modul 1: Grundlagen des Coaching I – Einordnung, Definition, Überblick

  • Definitionen
  • Abgrenzung zu anderen Beratungsformen
  • Aufgabenstellung und Rolle des Coachs
  • Ethisches Selbstverständnis
  • Coachingschulen im Überblick
  • Coachingmethoden im Überblick
  • Rechtliche Fragestellungen
  • Sozialisation und Herausforderungen der Generation Z
  • Fallentsprechungen
  • Praktische Übungen

Modul 2: Grundlagen des Coaching II – Kommunikation und Gespräch mit Auszubildenden/h4>
  • Die fragende Grundhaltung
  • Rapport – die Kunst des Beziehungsaufbaus
  • Achtsamkeit und Würde im Umgang mit Auszubildenden
  • Erfolgreiche Kommunikation mit Auszubildenden
  • Situatives Führen von jungen Menschen
  • Spezielle Gesprächssituationen im Ausbildungskontext
  • Praktische Übungen zum Kommunikationsverhalten inkl. Videoauswertung

Modul 3: Coachingkompetenz I – Persönlichkeit und Werte

  • Grundlagen der Persönlichkeitsentwicklung
  • Motivation und Werte
  • Diagnostische Instrumente, z.B. INSIGHT MDI im Coaching
  • Identität und Identitätsstörung
  • Konfliktverhalten und Konfliktmanagement in der Praxis

Modul 4: Coachingkompetenz II – Der Coachingprozess

  • Organisation der Ausbildung auf der Abteilungsebene
  • Einweisungsübungen in den Arbeitsalltag
  • Unterweisungsübungen für das Erreichen der Lernziele
  • Praktische Übungen
  • Fallbeispiele

Modul 5: Coachingkompetenz III – Methoden im Einzelcoaching

  • Anlässe für ein Einzelcoaching z.B. Karriereschritte, Krisenmomente, Personalentwicklung, Förderpool
  • Methoden im Einzelcoaching, z.B. Lösung fokussiertes Interview, Tetralemma, der leere Stuhl, Skalierungsmethoden, Provokantes Coaching
  • Spezifische Situationen und Fragestellungen
  • Interventionsstrategien im Einzelcoaching
  • Risiken und Fallen im Coaching
  • Praktische Übungen zu allen inhaltlichen Themen

Modul 6: Coachingkompetenz IV – Methoden im Teamcoaching/Teamintegration

  • Anlässe für Teamcoaching
  • Methoden der Teamentwicklung
  • Wie Sie den Auszubildenden in das Unternehmen und die die Abteilung integrieren
  • Fallstudien

Modul 7: Trainingskompetenz innerhalb der Ausbildung

  • Der interne Ausbilder als Förderer und Forderer von Kompetenzen
  • Das Modell der autoritativen Führung in der Ausbildung anwenden
  • Das Konzept der Nachreifung/Nachbeelterung in der Praxis anwenden
  • Fallstudien und Praxisberichte

Modul 8: Der Ausbildungscoach als JOBCOACH am Markt – Die strategische Bedeutung der Ausbildung verstehen

  • Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsprozess initiieren
  • Wichtige Hilfestellungen für Arbeitgeber bieten
  • Staatliche Hilfen und Förderungen organisieren
  • Sich als Jobcoach am Markt positionieren
  • Businessplan für die Existenzgründung
  • Fallstudien und Praxisberichte

Die Zielgruppen

Die praxisorientierte Weiterbildung zum zertifizierten Ausbildungscoach richtet sich an:

  • Führungskräfte aus den Bereichen Banken, Industrie und Handel mit dem Willen, ihre Kompetenzen in der Förderung und Entwicklung von Mitarbeitern und Auszubildenden zu entwickeln
  • Innovative Personalentwickler aus allen Bereichen der Wirtschaft mit dem Willen, als Coach tätig zu sein und sich dadurch ein Alleinstellungsmerkmal erarbeiten zu wollen
  • Ausbildungsleiter und deren Vertreter in den Abteilungen
  • Firmeninterne Trainer
  • Selbständige Trainer und Berater

Ziele und Strategie

Nach der erfolgreich abgeschlossenen Weiterbildung zum zertifizierten Ausbildungscoach

  • wissen Sie, wie Coachingprozesse professionell gestaltet werden, damit Kollegen und Mitarbeiter wirksam und nachhaltig in ihrer Aufgabenstellung innerhalb der Ausbildung unterstützt werden.
  • wissen Sie, wie sich ein Coach verhält, wo die großen Chancen, aber auch die Grenzen dieser besonderen Beratungsform liegen.
  • können Sie Coaching-Maßnahmen eigenständig und eigenverantwortlich durchführen.
  • haben Sie Ihre persönlichen kommunikativen, analytischen, sozialen und emotionalen Kompe­tenzen gestärkt und können Coachingmethoden souverän und bedarfsgerecht anwenden.
  • erkennen Sie Ihre eigenen Grenzen und können bei Bedarf professionelle externe Berater auswählen und beauftragen.
  • hat sich Ihr Führungsverhalten qualitativ deutlich verbessert.
  • sind Sie in der Lage der besonderen Herausforderung der Generation Z erfolgreich zu begegnen.

Die Qualifizierung zum zertifizierten Ausbildungscoach orientiert sich an den Mindestanforderungen des „Roundtable der deutschen Coaching Verbände“. Die Maßnahme umfasst eine Anzahl von 145 UE. Sie beinhaltet ca. 2-3 praktische Übungen und wird von erfahrenen Coaches durchgeführt. Ausführliches schrift­liches Begleitmaterial wird den Teilnehmern zur Verfü­gung gestellt. Eine umfassende Literaturliste rundet das Angebot ab.

Die Maßnahme kann berufsbegleitend absolviert werden. Für die Weiterbildung kann Bildungsurlaub nach dem Bildungsurlaubgesetz in Anspruch genommen werden. FinKon ist eine Bildungseinrichtung nach dem Berufsbildungsgesetz und zertifiziert.


Organisatorisches

Teilnehmer:

Die Teilnehmerzahl ist auf zwölf Personen beschränkt, damit ein intensiver Praxistransfer stattfinden kann. Bei weniger als acht Anmeldungen behält sich der Veranstalter vor, den Kurs zu stornieren.

Ablauf:

Die Weiterbildung zum zertifizierten Ausbildungscoach erfolgt modular.
Sie gliedert sich in acht Tagesveranstaltungen, in denen nachfolgende Themenschwerpunkte behandelt werden.
Jeweils freitags 9:00-17:00 Uhr inkl. Zertifikatstest.

Firmeninterne und firmenspezifische Inhouse-Konzepte sind auf Anfrage möglich.

Kosten: siehe Anmeldeformular

Leistungen:

  • Seminare in acht Tagesveranstaltungen (inkl. Arbeitsmaterial)
  • Abschlusscolloquium mit Zertifikatstest
  • Begleitung der Hausarbeit
  • Begleitung der Falldokumentation
  • Supervision während der Weiterbildungsphasen
  • Persönlichkeitstest INSIGHT MDI, Leadership-Check (inkl. Auswertung und Einzelbesprechung)

Gesamtstundenanzahl:

8 Seminarblöcke (überwiegend praktische Übungen): 80 UE
Abschlusscolloquium: 5 UE
2 Falldokumentationen: 20 UE
2 eigenständige Coachingfälle: 10 UE
Hausarbeit 20 UE
Supervision 10 UE

Gesamt: 145 UE


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